Über zehn Jahre haben wir geplant, bald geht es los: die Kirche Kirchditmold bekommt eine neue Heizung! Und dazu wird sie von innen ganz neu gestaltet.
Da die seitlichen Bänke entfernt werden müssen, um an die bestehenden Heizungs-Leitungen heranzukommen und wir zudem anschließend die Wände neu streichen müssen, haben wir uns mit der Frage beschäftigt:
Die Erfahrungen der letzten Jahre haben uns gezeigt: es ist gut, wenn wir den Kirchenraum flexibel und für unterschiedliche Formate nutzen können. Daher werden wir die seitlichen Bänke dauerhaft entfernen. Der neu gewonnene Platz kann dann, je nach Bedarf, mit Stühlen oder Stehtischen bestückt werden oder auch ganz frei bleiben. So fördern wir eine luftige, offene Atmosphäre in der Kirche.
Für die Farbgestaltung der Wände wurde der Künstler und Farbgestalter Arno Reich-Siggemann als Berater beauftragt und konnte uns in unterschiedliche Raumwirkungen der Farbe eintauchen lassen.
Hier konnten wir uns für einen hellen Rotton als Innenanstrich der Außenwände erwärmen, der auch das architektonisch sehr durchdacht eingestellte Holztragwerk mit der Empore und dem durch lichtgraue Stützen getragenen gewölbten Himmel neu betont und in Szene setzt. So entsteht ein mit Säulen umgebener Mittelraum, in dem die Bankreihen in Ruhe unter einem Himmel stehen und zum Gebet einladen, umgeben von Emporen im Obergeschoß und dem bunten Treiben von Tischen, Stühlen und lebendiger „Alltagsbegegnungsatmosphäre“. Manchmal mit Kaffeeausschank und Keksen, am Tresen wie wir es bei den Projektgottesdiensten erlebt haben, manchmal bespielt von Kindern, Konfirmanden oder älteren Menschen.
Ein solcher Raum braucht auch Wärme und damit hat das Projekt ja auch begonnen. In den zehn Jahren, seit wir an dieser Heizungsplanung planen, hat sich nicht nur die Technik weiterentwickelt, sondern auch die Ansprüche an die verwendeten Energieträger, sowie die Erfahrung mit alternativen Methoden, Räume zu temperieren. Genau das wollen wir auch tun: Temperieren, statt heizen.
Das bedeutet, wir werden die Wände einschlitzen und Kupferrohre so in die Außenwände einbringen, dass die gesamte massive Außenhülle des Gebäudes dauerhaft temperiert wird. Diese Technik erlaubt uns, mit Strahlungswärme zu arbeiten und nicht die Luft im Raum zu erwärmen. Das kann man sich vorstellen wie die Bilder vom Sonnenbaden bei Minusgraden auf einem Gletscher. Wenn die Strahlung uns wärmt, spielt die gemessene Temperatur eine untergeordnete Rolle für das Wärmeempfinden. Diese Technik erlaubt uns auch, mit Wärmepumpe und Solarenergie zu arbeiten und somit, Abschied vom Gas als Energieträger zu nehmen.
Damit wären wir nicht nur die erste evangelische Gemeinde in Kassel, die eine Solaranlage auf dem Kindergarten hat, sondern auch die erste, die mit Solarenergie ihre Kirche heizt… oder temperiert, wie es richtig heißt.
Christoph Harney
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Verwendungszweck: Innenrenovierung Kirche Kirchditmold.