Blick über den Tellerrand
Nigeriapartnerschaft im Stadt-Kirchenkreis Kassel
Sonderseite in „Blick in die Gemeinde, Winter 2020“
Wir sind eine Gruppe von ca. 10 Frauen und haben eine Partnerschaft zu einer christlichen Frauenorganisation in Nordnigeria aufgebaut.
Wir unterstützen dort den Aufbau eines Frauenzentrums, in dem Frauen aus dem ländlichen Raum in handwerklichen Fertigkeiten sowie Schreiben am PC und Gesundheitserziehung unterrichtet werden. Für die Umsetzung dieses Projektes fallen Kosten für die Lehrkräfte, Material, sowie die Unterbringung an. Deshalb ist Unterstützung erforderlich.
Wir versuchen darüber hinaus, die Ideen der Nordsüdpartnerschaft der ev. Kirche umzusetzen und den Gedanken der Partnerschaft weiter zu entwickeln. Alle 2-3 Jahre planen wir gegenseitige Besuche und lernen so die Lebensbedingungen der Partner kennen.
Wie arbeitet unsere Gruppe?
Wir treffen uns 1x monatlich in der Bibliothek der Paul-Gerhardt-Kirche und erarbeiten Hintergrundinformation der Nord-Süd-Problematik, insbesondere zu den Konflikten zwischen Moslems und Christen in Nordnigeria. Regelmäßig werden zu dieser Thematik Gottesdienste mitgestaltet.
Kontaktmöglichkeiten
Ev. Petrus-Kirchengemeinde Kassel: christopher.williamson@ekkw.de
Dreifaltigkeitsgemeinde: pfarramt.kassel-dreifaltigkeitskirche@ekkw.de
Spendenkonto:
Stadtkirchenkreis Kassel (KontoNr. 220 02 01, EKK-Kassel BLZ 520 604 10)
IBAN: DE 30 5206 0410 0002 2002 01
BIC: GENODEF1EK1
Zweck: Nigeria-Partnerschaft
Aktuelles von der Nigeria-Partnerschaft
Corona hat nun auch Nigeria erreicht. Das bedeutet, dass es auch dort Restriktionen gibt, um Abstand zu halten. Davon betroffen ist somit auch die Arbeit der Frauen mit den Flüchtlingen. In Maiduguri, einer Stadt im Norden Nigerias haben Frauen der EYN mit Unterstützung von widows care ein Schulfrühstück ins Leben gerufen, das meist die einzige vollwertige Nahrung für die Kinder ist. Jetzt, wenn die Schulen wegen Corona geschlossen sind, bereiten die Köchinnen trotzdem täglich den nahrhaften „Kunnu“ und verteilen ihn an die Kinder.
Wir haben uns deshalb entschieden, von den Spendengeldern 1000.- € an widows care zur Unterstützung dieser Aktion zu überweisen. Dazu hat uns Renate Elmenreich die angefügten Fotos zur Verfügung gestellt.
Als Partnerschaftsgruppe unserer Gemeinde möchten wir die Arbeit mit den Witwen und Waisen der Binnenflüchtlinge in Nigeria gerne weiter unterstützen. Deshalb freuen wir uns über Spenden. (Konto siehe oben)
Info zu widows care:
Widows care wurde nach den Überfällen von Boko Haram 2010 von Renate Elmenreich gegründet. Sie hatte vorher im Norden Nigerias als Lehrerin gearbeitet. Ab 2009 war Maiduguri von Boko Haram eingekreist und andere Hilfe nicht möglich. So organisierte Frau E. mit ehemaligen Kolleginnen vor Ort Hilfen für die Flüchtlinge – Witwen und Waisen – die nach Maiduguri kamen.
Um von Deutschland aus diese Arbeit bekannt zu machen, gründete sie hier einen Verein, widows care e.V.
Falls Sie mehr über diese Arbeit erfahren möchten, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung: Gudrun Conrad Kontakt über das Gemeindebüro der Petrus-Kirchengemeinde, Telefon 0561 68756.
Nigeriapartnerschaft im Stadt-Kirchenkreis Kassel
Seit 1998 besteht die Partnerschaft der Dreifaltigkeitsgemeinde und der Petrusgemeinde mit der Frauenorganisation der Geschwisterkirche in Nordnigeria.
Wer sind die Partnerinnen?
Frauen der Frauenorganisation ZME (Haussa: Zumutan Mata Ekklesiar) in der Geschwisterkirche Nigerias, EYN (Haussa: Ekklesiyar Yanùwa a Nigeria), die seit 1973 unabhängig von der Missionskirche church of brethren ist.
Die Frauen der ZME spielen eine zentrale Rolle im Gemeindeleben. Sie pflegen die Gemeinschaft, treffen sich zum Bibelstudium und tragen musikalisch zur Gottesdienstgestaltung bei. Ein wichtiger Schwerpunkt ihrer Arbeit sind caritative Tätigkeiten. Weiterhin fördert die ZME die Grundschulbildung sowie die Weiterbildung erwachsener Frauen.
Welches Projekt wird von den Gemeinden gefördert?
Die Frauen der ZME begannen Ende der 1990er Jahre ein Frauenzentrum aufzubauen. Dort werden Frauen in unterschiedlichen Fertigkeiten unterrichtet, um sie zu befähigen, etwas zum Familieneinkommen beizutragen.
Diese Arbeit unterstützen wir finanziell. Von den letzten Spenden haben wir 1000 € für die Anschaffung von Lernmaterial und 1000 € für ein Stipendium zur Verfügung gestellt. Um die Arbeit kontinuierlich unterstützen zu können, sind wir weiterhin auf Spenden angewiesen.
Nigeria ist immer wieder in den Schlagzeilen, wegen Brandanschlägen auf christliche Kirchen. Es hat im vergangenen Jahr hunderte Anschläge gegeben. Die Gemeinden stellen Wachen vor den Kirchen auf, wissen aber, dass die Terroristen unberechenbare Selbstmordanschläge verüben.
Eine Frau der ZME schrieb uns, dass sie zwar um die Bedrohung wüssten, aber dennoch in die Gottesdienste gehen und auch ihre jährliche Frauenkonferenz abgehalten haben, denn sie vertrauen darauf, dass Gott sie schützt.
In ihren Mails betonen sie, wie wichtig es Ihnen ist, dass sie von uns wahrgenommen und in unsere Gebete einbezogen werden.
Ein wichtiger Beitrag für das Zusammenleben von Christen und Muslimen in dieser Region ist die Entscheidung der Frauen, zu den Kursen des Zentrums auch muslimische Frauen auf zu nehmen.